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Kunst und Lebenswerk

Die erleuchtete Wölfin ( Tagesskizze 20 x 16 cm)

Atelier im Oberwil (ehemaliges altes Schulhaus und Kaplanei von Root)


Viele mögen mich für eine seltsame Träumerin halten. Sie sind nicht ganz im Unrecht. Nun können sie das „Träumlein“ vor meinem inneren Auge, das sichtbar geworden ist, sehen. Ich habe meinem „Träumlein“ eine 5 minütige künstlerische Gestalt für die Wenigen gegeben, die Zeit haben ihre Füsse auf einen völlig neuen Boden zu setzen, weil kein anderer sicherer Ort mehr zu sehen ist.

Als 19-jährige junge Frau während meiner Ausbildung in der Grafikfachklasse an der Kunstgewerbeschule Luzern, habe ich mich entschlossen auf dem Format 20×16 cm, dem gleichem Papier und mit der gleichen Technik meine künstlerische Entwicklung mit Hilfe von Tagesskizzen laufend zu dokumentieren. So entstand zwischen 1976-2006 das 30-jährige Bilderwerk. Der Kern meiner Tagesskizzen waren Erlebnisse, die ich für einen Freund gemalt habe, den ich liebte und halten wollte- etwas sehr Privates. 

Das Tagesskizzenmalen war für mich ein meditatives Ritual und die Zeichnungen wurden meine Wegweiser. Eine begnadete Intuition und ein Glaube an die Kraft der heilenden allumfassenden Liebe führte mich durch meine sichtbar gewordene Innenwelt zum Tor der Befreiung. 
Eines Tages wachte ich auf und öffnete es.

Nach Abschluss meines Studiums bin ich von zu hause ausgezogen. Ich verdiente mir den Lebensunterhalt mit unterschiedlichsten Jobs. Möglichst schnell viel Geld zu verdienen interessierte mich nicht. Als freischaffende Illustratorin sicherte damals ein gutes Honorar beim Zürcher Tagesanzeiger, dem SJW Heftli, den Luzerner Neusten Nachrichten meine monatlichen Ausgaben. Ein Auftrag einer gutaussehenden futuristischen Vorprojekt-Perspektivenansicht von befreundeten Architekten entsprach meiner illustrativen Fertigkeit, wurde ebenfalls gut bezahlt, sodass ich meistens mehrere Monate davon leben konnte. 

Jedoch- das meditative Malen an meinen Tagesskizzen war 30 Jahre lang meine wichtigste Beschäftigung. Ich freute mich immer auf diesen Moment; vor dem leeren Stück Papier sitzend wurde ich ganz still und war vollkommen mit und bei mir. Hier gehörte ich mir selbst. In diesem Zustand war ich absolut frei. Das was „durch mich hindurchmalte“ war schon immer da gewesen. Ich konnte seinen Formen und Gestalten nur „nachmalen“. Das war ganz leicht und geschah ohne Anstrengung. Was für mich durch die Tagesskizzen sichtbar wurde hielt ich geheim. Wenn ich heute mit einzelnen auserwählten Tagesskizzen an einer öffentlichen Ausstellung teilnehme bleiben diese unverkäuflich. Die gierige Kunstszene und deren Geschäftsrummel hielt ich mir so von Leib und Seele

Danke glücklichen Umständen konnte ich mir 1982 einen 6 monatigen Aufenthalt in New York finanzieren. Dort besucht ich bei einer Balletteuse mit mexikanischer Abstammung meine erste Yogalektion. Seither begleitet mich die tägliche Yogapraxis. 

Aussicht von meiner Hütte über den Strand von Zipolite.


1986 nach einem weiteren Aufenthalt in den USA an der Iyengar-Yogaschule in Madison verbrachte ich meine erste Auszeit in Mexiko in der Nähe eines kleinen Fischerdorfes namens Zipolite. Eine einfache angenehme Hütte mit einem weitausladenden Strohdach war mein Wohnsitz. Sie befand sich auf einem Hügel mit Aussicht auf den Pazifischen Ozean und war von Palmenwäldern umgeben. In dieser Umgebung war ich das erste mal in meinem Leben wunschlos glücklich. Ich hatte weder Strom noch Wasser. Für meine Hängematte befanden sich zwei Hacken in den Wänden der Hütte und so beobachtete ich jeden Tag den prächtigen Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Bei Vollmond raubten mir die am Strand laut brechenden 7 Meter hohen Wellen den Schlaf. In solchen Nächten war auch mein Herz aufgewühlt.

Ich lebte, wie man so schön sagt, in den Tag hinein.
Die einzige Lektüre, die ich bei mir hatte war „LIGHT on YOGA“ von BKS Iyengar. Der Tag begann mit dem Sonnenaufgang und einem seriösen mehrstündigen Yogaprogramm, danach gabs das Frühstück. Meistens waren es frische Früchte. Dann unternahm ich einen Spaziergang am Meer entlang. natürlich mit obligatem Bad. Den Nachmittag verbrachte ich im kühlen Schatten der Palmenwälder. Gegen Abend vertiefte ich mich wieder in meiner Hütte in die Yogapraxis. Ich beendete den Tag mit einer Gemüsesuppe, dem anschliessenden Sonnenuntergang und einer stillen Meditation.

Nach 3-monatigem Aufenthalt in meiner Oase konnte ich 20 Minuten im freien Raum im Kopfstand stehen. Das Alleinsein hatte sich gelohnt. Mein Körper war wie verwandelt, mein Geist war entspannt und ruhig und meine Seele lächelte…nach Hermann Hesses Worten: „Jedem Anfang liegt ein Zauber inne.“

Dann musste ich ausreisen um mein Touristenvisum zu verlängern. Das war der Grund und der Anfang meiner Reise über die Grenzen nach Guatemala-City bis zu den Vulkanen am See Lago Atitlan, dessen Überquerung und schlussendlich danach wieder zurück zur Hütte auf dem Hügel um dort ein paar weitere einsame Monate zu verbringen.

Früh am Morgen die Überquerung des Lago Atitlan in Guatemala.

Ich war zu Fuss oder per Autostopp unterwegs und auf Hilfe angewiesen. Heute noch bin ich tief berührt von der vorbildhaften Gastfreundschaft der mexikanischen Landesbevölkerung, deren grenzenlose Großzügigkeit, deren tiefe Herzensqualität die ich als mittellose verwilderte Kreatur erleben durfte.

Auf meiner Rückreise durch Guatemala bin ich knapp dem Tod entronnen. Auf allen meinen Reisen hat mich in gefährlichen Momenten immer mein kindlich, gutgläubiges Verhalten „hinüber gerettet“. Der kindliche Wissendrang hat einen heilvollen Antrieb. Seine Kraft bereichert uns Menschen mit neuen, erhellenden, herzlichen Augenblicken und Erlebnissen. In meiner damaligen Notsituation in Guatemala reihten sich nach einem tragischen Zwischenfall, auf den ich nicht näher eingehen möchte, ein paar absurde Zufälle aneinander und schlussendlich hat mich eine deutsche Touristin im richtigen Moment in ein Spital bei einer Militärunterkunft gebracht. Dort wurde ich kostenlos betreut und behandelt. Unter diesen Umständen entwickelten sich mein Tagesskizzenritual zu einer formatsprengenden Miniaturmalerei, die dem Betrachter bei langem Verweilen einen allumfassenden Zutritt in eine mystische Dimension erlaubt.

Bei der Arbeit als Kirchenrestauratorin.


In der Schweiz fiel es mir nach meiner Rückkehr schwer mich im Alltag zurechtzufinden. Immer wieder musste ich feststellen, dass meine Seele nicht zurück gekehrt ist. Ein Teil von ihr war in der Hütte in Zipolite geblieben.

Von 1987-1993 arbeitete ich zu 80 Prozent bei einer Firma in Stans als Kirchenrestauratorin und war auf verschiedenen Baustellen von Kirchen und Klöster tätig. Gerne erinnere ich mich an meinen wohlwollenden Chef, Klaus Stöckli, der mir vom ersten Arbeitstag an erlaubt hat die alten Deckenfresken zu retouchieren. Ich liebte diese Tätigkeit; das Mischen der verschiedenen Farbtöne und das Ausmalen der beschädigten Stellen, sodass sich am Schluss wieder das Bild ganzheitlich harmonisch zusammenfügte. Ich liebte die Klöster und Kirchen, deren Umgebung, die Gärten, Parkanlagen

….aber vor allem liebte ich die alten Bäume.

Privat durchlebte ich eine wechselhafte unruhige Lebensphase. Wann immer es mir meine Finanzen ermöglichte, unternahm ich kleinere und größere Reisen durch Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika und Afrika. Ich liess mich auf verschiedenste Liebesbeziehungen ein, experimentierte mit Drogen und probierte alles aus, von dem ich mir Erfüllung und Glück erhoffte.

Die Suche nach der grossen Liebe.

Wenn auch viele Bedürfnisse befriedigt wurden und deren Erfahrungen mich für kurze Momente verzauberten, war mein damaliger Lebenswandel egoistisch und verantwortungslos. Ich habe kurzsichtig und kurzfristig gelebt. Weitsichtigkeit war kein Thema. Meine Glücksempfindungen waren alle von kurzer Dauer und ich konnte sie mit dem Zustand, den ich in meiner Auszeit in der Hütte in Zipolite erlebt habe nicht vergleichen. Innerlich blieb etwas ganz tief in mir einsam und leer.

Beschämt durch meine endlose Reiserei und Suche, die sich auf so schockierende tragische Weise auch in den Gesichtern aller Menschen spiegelt, die momentan unfreiwillig mit der gewaltig globale Flüchtlingswelle von ihrer Heimat weggerissen werden, beschloss ich im Jahr 2004 meinem Herumtreiben und Reisen ein Ende zu setzen. 14 Jahren verzichte ich auf das „Vergnügen“, das ich Urlaub oder Ferien nannte und verbrachte stattdessen 1 bis 2 Wochen in der Stille in einer nahegelegenen, klösterlichen ruhigen Umgebung.

„Weil Du die Welt bist, werden Deine Taten die Welt beeinflussen, in der Du lebst“ hat Juddi Krishnamurti, der grosse indische Weise, in seinem Buch „Vollkommene Freiheit“ geschrieben.

In der Tat- so ist es.

Doch im Sommer 2018 brach ich diese selbstauferlegte Regel und unternahm mit einer kleinen Gruppe vertrauter Freunde und mit meinem lieben Mann noch einmal eine grosse Reise. Wir wanderten im Himalaya über zwei 5000er Pässe und besuchten einige wenige buddhistische Klöster…unter anderem auch das abgelegene Phuktal Gompa Kloster…..welch eine Gnade!

Warum ich Yoga unterrichte?
Nach der Geburt meiner beiden Söhne arbeitete ich von 1998 bis 2009 in einer Suchtklinik im Nacht- und Wochenenddienst und im Bereich des kreativen Werkens. Ich gehörte zu denjenigen, die Medikamente vorbereiten und sie dementsprechend den Patienten abgeben mussten. Während des stationären Klinikaufenthaltes waren diese inkurablen vermischten Medimixturen für die Klienten Überlebens notwendige Krücken. Leider wird ein grosser Teil der Patienten nach einer stationären Therapie und dem Austritt aus der Klinik wieder rückfällig und verfällt aufs Neue dem alten Suchtverhalten und den ungesunden Alltagsgewohnheiten. Die Ursache ist der „normale“ Lebenswandel, das alte Arbeitsumfeld oder die Co-abhängigen eingespielten Familienmitglieder. Das alles konnte in der 14-wöchigen stationären Therapie nicht vertieft beobachtet und unmittelbar verändert werden. Dieses weiterlaufende Lebensmuster sicherte meine gut bezahlte über 10 jährige Anstellung in der Klinik und war auch für die Pharmaindustrie äusserst lukrativ, jedoch für die Klienten war das der Teufelskreis.

Bei meiner Arbeit in der Klinik war mir immer schwer ums Herz.

Yogaunterricht für Menschen mit einem Suchtproblematik in der Tagesstruktur der Suchtklinik zu integrieren, das war der Grund meiner Ausbildung zur Yogalehrerin. So begann ich 2004 an der Yoga University Villeret mit dem 4-jährigen berufsbegleitenden Studium. Doch Spital- und Gesundheitswesen sowie die Krankenkassen waren damals nicht reif für eine solche zukunftsorientierte Prävention. Somit kündigte ich meinen Job in der Klinik. Ich hoffe, dass heute stationäre Suchtkliniken ihr Leitbild einem Prävention orientierten Angebot angepasst haben. Ich suchte mir eine andere Arbeit und beschloss, bei der ersten Stellenzusage mit einem „Ja“ zu antworten. Innert ein paar Wochen fand ich eine Anstellung als Köchin in einer Kinderkrippe, verdiente weniger war aber wieder glücklich und zufrieden.

Gleichzeitig ist es mir gelungen mich als Yogalehrerin selbständig zu machen, in meiner nächsten Umgebung eine Hatha Yoga Klassen aufzubauen und mit dem Unterrichten zu starten.

Das Tagesskizzen-Bilderwerk beendete ich im Jahr 2006, nachdem ich mit meinem lieben Mann und meinen beiden Söhnen in mein Heimatdorf Root, zu meiner Wurzel, zurückgekehrt bin. Alle meine Tagesskizzen habe ich digital dokumentiert und Dank ihrer Grösse sind sie auch bei bescheidenem Platzverhältnis einfach zu lagern.

Mein neues Unternehmen taufte ich YOOGAROOT.

Mit derselben Energie und Hingabe, die mich Dank meiner Tagesskizzen zu meinem innersten Tor geführt haben, nicht mehr auf Papier sondern direkt am „lebendigen Menschenbild“ zu „malen“ wurde zu meiner neuen begnadeten Lebensaufgabe.  

Während meiner Schulzeit und meinem Studium musste ich mühsam auf viele Fragen eine Antwort auswendig lernen, um sie dann, im richtigen Moment abzurufen und irgendwo hinzuschreiben. Irgendwie ist es mir gelungen in diesem System mitzuhalten. In meinem wirklichen Leben stellte mir niemand  Fragen, auf die ich bereits eine Antwort wusste. Nach den Studium musste ich Geld verdienen, schnell sein, gut funktionieren und vor allem rentieren. Auf einmal stimmte ALLES für mich nicht zusammen.

Mit dem vertieften meditativen Malen an meinen Tagesskizzen ist es mir gelungen mir selbst treu zublieben. Vor meinen Augen entfaltete sich ein mir völlig neues Wissen und ALLES wurde für mich „zusammenhängend und begreifbar“. Mein authentischer Lebensstil, man kann ihn auch als faulenzen, herumlungern, herumhängen, langweilen und „Nichtstun“ bezeichnen, ermöglichte mir mit meinem  bescheidenen Lebensstandart und einfachen Mitteln durch intuitives Forschen nach Innen, einem endlos spiralförmigen Prozess von Wissen zu folgen. So floss im SELBST-Ausdruck durch meine Tagesskizzen ein Gedankengut aufs Papier und konnte sich manifestieren. Ich durfte einem bereits wissenden Geist begegnen, konnte ihn erkennen, untersuchen und seine Antwort in mein Leben integrieren. Meine Seele  kehrte wieder zurück und begann zu lächeln.

NICHTSTUN, sich grausam langweilen und sich dem hingeben, was uns wirklich interessiert, birgt eine unbeschreibliche Kostbarkeit in sich, ist aber nicht ohne Gefahr.

Aus diesem Grunde ist es von grossem Nutzen eine individuelle Auszeit an einem „geschützten Ort“ zu durchleben und sich im Vorfeld Gedanken zur Struktur dieses wichtigen Lebensabschnittes zu machen. Nur so kann es gelingen, wenn man gewillt ist und sich SELBST treu bleibt, „ungestört“ seinen innersten gesunden Kern zu finden. Um eine tiefe Selbsterfahrung zu machen sollte meiner Meinung und Erfahrung nach kein innerer sowie kein äusserer Druck vorhanden sein.

Im Prozess der Selbsterkenntnis sind die Früchte aller deiner Bemühungen unwichtig. Diese Energie, die dich in diesem Prozess führt, nennt man Nishkam Karma ( Sanskrit: SEIN ohne Anhaftungen an Resultate). Allein und einsam, ohne Furcht und mit eigener Einsicht und absichtsloser Klarheit sollst du bei deinem Innersten, bei deinem Tor ankommen: DAS BIST DU  ( TAT TVAM ASI  Chandogya-Upanishas VI.8.7.)

Ich bin nicht das was ich vielleicht im Moment nach Dokumenten und Zeugnissen usw. darstelle. Ich bin das WIE ich mich in Verbindung mit den Menschen und allen fühlenden Wesen, der ganzen Welt und dem Kosmos verstehe und WAS sie zu mir hin spüren. Dieses Wissen hat einen Anfang aber kein Ende.

Es ist DAS WISSEN DEINES EIGENEN WEGES.

Niemand anders kann ihn für dich gehen. Dieses Wissen wirkt durch wer weiss wieviel Zeit und Raum, ist wahr und unbeschreiblich kostbar.

Das wollen uns seit Jahrtausenden alle Weisen mit ihren verschiedensten Hintergründen mitteilen und alle sind sich einig: Das wirklich Wahre und Absolute kann man auch nicht beschreiben, man kann nur in seine Richtung weisen. Das Wichtigste dabei ist: Bleib nicht an einem weisenden Finger hängen! 

Mit dieser Information auf wahrhaftige ART 1:1 im Leben von Moment zu Moment am gesamten Menschenbild mitzugestalten ist und bleibt unsere wichtigste Lebensaufgabe. Dafür braucht es keine leistungsorientierte, kostspielige staatliche oder geheimnisvolle religiöse Institution, keine Autorität, auch keine vorgestanzte Karriere mit einem Doktortitel, wie sie heute von ganz braven konditionierten Erfolgs- und Wissenssüchtigen durchlaufen wird. Es braucht allein deine eigene mutige Klarheit. Diese kommt von Innen und ist nicht durch ein zielstrebiges Denken, Lernen und Handeln zu erreichen. 

Wir müssen und sollen Akademiker und Gelehrte ernst nehmen, doch diejenigen die etwas selber erfahren haben noch ernster. Erst wenn alles Suchen und Wünschen auf ein Ziel hin ganz erloschen ist kommt der klare Bewusstseinszustand indem wir offen für echtes wahres Wissen sind. 

Eine mitfühlende, schöpferische, revolutionäre, lebendige, heilende, innere Intelligenz beruft uns immer wieder aufs Neue bei jedem Gedanke achtsam und weise von Moment zu Moment zu entscheiden welche Richtung wir unseren Energien geben möchte. Das nennt man Selbstverantwortung. Dieses erleuchtende, erhellende Wissen ist in jedem fühlenden Wesen verankert und um es zu finden muss ich es mir selbst zuMUTen meinen ganz eigenen einsamen Weg der Selbstverwirklichung zu gehen.

Mein lieber Mann René hat mich auf diesem Weg immer unterstützt. Auch unsere beiden lieben Söhne Nepomuk und Orfeo, die in der Zwischenzeit erwachsen sind ihr eigenes Leben haben und ihre eigenen Wege gehen, haben mich als chaotische unperfekte Mutter, so wie ich bin, akzeptiert.

Diese 3 Männer sind meine 3 Musen – dessen bin ich mir voll bewusst. Das familiäre Zusammenseins mit all seinen Hürden und Schwierigkeiten ist das Übungsfeld mit eigenen Schwächen klar zukommen und um tragende, tiefe Erfahrungen mit der uns immer wieder auf die innere Probe stellende Versager- und Verlustangst zu machen.

Im Gleichgewicht bleiben und in einer routinierten, normalen Alltagsstruktur zu leben fällt vielen Menschen schwer weil sie so „langweilig“ ist. Ich wäre ohne diesen Alltag mit meine 3 Musen nicht dort wo ich heute bin und ich bin ihnen zu tiefstem Dank verpflichtet.

Mit den klaren Worten Krishnamurtis ausgedrückt ist die Ankunft im Alltag das Notwendigste:
“ Der Geist, der sein Haus in Ordnung gebracht hat, schweigt. Dieses Schweigen hat keine Ursache und deswegen auch kein Ende. Nur das, was eine Ursache hat, kann auch enden. Dieses Schweigen – das ohne Ende ist – ist absolut notwendig, denn nur in diesem Schweigen existiert das Heilige, das Namenlose, das, das nicht durch Denken ausgelöst werden kann. Und das, was ist, ist das Allerheiligste. Das ist Meditation.“   

Meine tiefe alltägliche Meditation widme ich meinen herzenslieben verstorbenen Eltern Karl und Heidi Stettler-Lehner, meinem leider mit 17 Jahren verunglückten kleinen Bruder Zeno Stettler, meinem vorbildhaften, mutigen, grossen Bruder René Stettler, meiner kunstbegabte und therapeutisch erfolgreich arbeitenden, lieben Schwester Karin Stettler Wicki, allen lebenden Verwandten und verstorbenen Ahnen, allen Freunden, Bekannten, allen Nachbaren, meinen begnadeten Yogalehrerinnen und -Lehrer, meinen Seminar- und Kursteilnehmern und schlussendlich allen Tiere, denen ich begegne und die merken (es auch riechen!) dass ich keine Absicht hege mich dem Leichenschmaus hinzugeben.

In meinem Herzen stell ich sie mir als all die mitfühlenden Wesen vor, die mich bei meinem täglichen Handeln beraten, beschützen und begleiten und wenn ich mit meinen Gedanken bei einem von ihnen verweile, stell ich sie mir als ein Wesen vor, das auf seine eigene einzigartige Art auf der Suche nach Liebe ist.

Menschen, die mir aus dem Weg gehen, mich verachten oder bewusst keinen Kontakt mit mir pflegen und mich meiden, z. B. mich bewusst nicht grüssen, weil ich so bin wie ich bin- im Grunde genau so wie sie: VOLLER FELER (?), dumm, verletzbar, schuldbeladen, unsicher, scheu, chaotisch, vergesslich, furchtsam und ängstlich….auf der Suche nach Liebe. Allen, die mich aus ihrem Haus und ihrer Wohnung geworfen haben, weil ich wage, sage und mache, was ich für richtig halte auch jene die mich beschimpfen, weil sie mich nicht kennen und meine Arbeit nicht verstehen, auch jene, die Unwahrheiten über mich erzählen, bin ich von ganz tiefem Herzen dankbar, weil ich Dank ihnen und durch sie wachse. 

Die Diagnose, dass ich das Asberger-Syndrom habe oder unter Autismus „leide“, ist für mich kein Problem. Alle die mich für „krank“ halten, haben eine sehr gute Wahl und Beschäftigung für ihre Fantasien und Projektionen getroffen, denn ich fühle mich vollkommen gesund und bin ganz harmlos.

Was es bedeutet mit Herzqualität und Angstlosigkeit zu leben habe ich von meiner spirituellen Mutter auf meinen Lebensweg geschenkt bekommen. Sie ist 86 Jahre alt, heisst Irma Stadelmann und ist auch bekannt als Luzerner Stadtorginal. Irma hat das getan wovor viele  Angst haben. Irma hat ihr konzeptuelles Denken vollkommen aufgegeben. Alles plötzlich loszulassen und sich in nackter meditativer Erfahrung zu finden beängstigt all jene, die viel angehäuftes Wissen mit sich herumtragen. Es gibt zweifelsohne heute noch charismatische Persönlichkeiten, die uns durch unser normales  Alltagsleben begleiten, uns immer wieder „aufwecken“ und von denen wir „nie klug“ werden. Ja – es sind meistens sogar jene Menschen, die im gleichen Haushalt oder im nahen Umfeld mit uns zusammenleben.

Es geht um eine grosse Erfahrung: Das wichtigste Wesen ist jenes mit dem du gerade zusammen bist. Wir ALLE sind wiedergeborene alte Seele. 

Irma Stadelmann ist eine echte lebendige Dakini ( Sanskrit: weibliche Verkörperung von Erleuchtung). Sie hat bereits schon als junge Frau Yoga praktiziert und kennt verschiedene Ashrams in Indien. Sie ist eine begnadete, grossartigste Künstlerin und Performerin und wurde mit vielen Kunstpreisen geehrt, welche ihr nie grossen Nutzen brachten. Irma kennt sich bestens in der Meditation aus und praktiziert täglich. Seit unserer gemeinsamen Amerikareise, im Jahre 1986, verbindet uns eine zärtliche, unterstützende und innig Freundschaft. 

GESEGNETSEIN bei einem Besuch bei Irma Stadelmann 2018.
Irma hat am 24. Mai 2020 ihren irdischen Körper verlassen. Für mich lebt sie ein ewiges Leben.